Erkrankungen & Verletzungen der Schulter

Schulterschmerzen führen meist sehr schnell zu starken Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit. Ursächlich können verschiedenste Verletzungen oder Erkrankungen sein. Insbesondere Verkalkung oder Verschleiß von Knöcheln, Sehnen und Bändern an der Schulter setzen dem Patienten heftig zu. Einige typische Symptome, deren Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten erklären Ihnen die Orthopäden aus Berlin-Charlottenburg auf dieser Seite.

Sollten Sie regelmäßig oder dauerhaft Schmerzen in der Schulterregion spüren, ist es äußerst ratsam einen Facharzt für Orthopädie oder einen auf Schultererkrankungen spezialisierten Chirurgen zu konsultieren. Nur durch ärztliche Diagnose können Probleme mit Ihrer Schulter ausreichend behandelt werden.

Probleme der Schulter & ihre orthopädische Behandlung

Bei der Arthrose des Schultereckgelenkes (AC-Gelenk) kommt es durch Verschleiß und knöcherne Anbauten zu einer Verengung des Gelenkspaltes. Der lokale Schmerz führt zu Bewegungseinschränkungen, insbesondere das Führen der Hand zur gegenseitigen Schulter ist limitiert.

Über gezielte Injektionen kann versucht werden, das schmerzhafte Gelenk zu beruhigen. In vielen Fällen hilft auch die minimalinvasive, arthroskopische Resektion (operative Entfernung) im AC-Gelenk, um den Gelenkspalt wieder ausreichend zu erweitern.

Das gesunde Schultergelenk ist mit einer glatten Knorpelschicht überzogen, die eine reibungslose Bewegung ermöglicht. Bei einer Arthrose kommt es zu einem zunehmenden Verschleiß im Gelenk mit Zerstörung dieser Knorpelschicht. Zusätzlich entstehen knöcherne Anbauten (Osteophyten), die den Bewegungsumfang einschränken.

Zunächst wird versucht mit Medikamenten, Bewegungsübungen und Kortison-Injektionen die Leiden des Patienten zu lindern. Auch eine Kur mit Hyaluronsäure-Spritzen kann hilfreich sein.

Im Endstadium hilft nur ein künstliches Schultergelenk, bei dem die geschädigte Gelenkpfanne und Oberarmkopf ersetzt werden, um eine schmerzfreie gute Beweglichkeit des Gelenkes zu erreichen.

Bei der Cuff Arthropathie kommt es durch einen länger bestehenden großen Defekt der Sehnen der Rotatorenmanschette (Cuff) zu einer besonderen Form der Arthrose und Störung der natürlichen Schultergelenksmechanik. Durch das Fehlen der zentralen Sehnen (Defekt) kommt es zu einer Migration des Oberarmkopfes nach superior (oben), mit begleitenden Schmerzen sowie zunehmender Schwäche des Armes für das Anheben.

In diesen Fällen ist die Implantation von speziellen, sog. inversen (umgedrehten) Schulterprothesen erforderlich, bei denen Kopf und Pfanne umgekehrt eingesetzt werden. Die dadurch veränderten Hebelarme am Drehzentrum der Schulter führen dann durch die noch vorhandenen Sehnen und Muskeln zu einer guten Wiederherstellung der Schulterbeweglichkeit.

Beim Impingement Syndrom (Englisch: to impinge = einklemmen) der Schulter besteht eine Engstelle unter dem knöchernen Schulterdach (Sporn). Hierdurch kommt es zu einer erhöhten Reibung der Sehnen der Rotatorenmanschette unter dem Schulterdach. Die Folgen sind eine Entzündung des Schleimbeutels (Bursitis) bis hin zur Verletzung der Sehnen (Sehnenriss). Klinisch bestehen bei den Patienten Bewegungsschmerz, Bewegungseinschränkung, Ruhe- und Nachtschmerz in der Schulter.

In der konservativen Therapie versucht man zunächst durch spezielle Übungsprogramme die Kapsel zu dehnen sowie die Muskeln der Rotatorenmanschette zu kräftigen. Injektionen mit antientzündlichen Mitteln wirken unterstützend.

Wenn die konservative Therapie nicht zum Erfolg führt, kann über eine schonende, minimalinvasive operative Therapie die mechanische Engstelle beseitigt werden. Hier werden bei einem arthroskopischen Eingriff unter Sicht der Kamera entzündliches Gewebe entfernt und knöcherne Vorsprünge, die auf die Sehnen drücken, abgetragen (subakromiale Dekompression).

Bei der Kalkschulter (Tendinosis calcarea) kommt es zu krankhaften Kalkeinlagerungen in den Sehnen der Rotatorenmanschette. Dies führt häufig zu massiven Bewegungseinschränkungen und heftigen Schmerzen im Schultergelenk.

Zunächst sollte der Schmerz durch antientzündliche Injektionen gelindert und im Anschluss der Kalk entfernt werden. Eine schonende Methode den Kalk zu entfernen, besteht in der exktrakorporalen Stoßwellen Behandlung (ESW). Hierbei wird mit hochenergetischen fokussierten Schallwellen von außen versucht, den Kalk aufzulösen.

Falls diese Therapie fehlschlägt, kann man den Kalkherd minimalinvasiv, arthroskopisch mit einer schonenden Operation entfernen.

Bei einer Schulter-Luxation (Verrenkung) kommt es häufig zu einem Abriss der Gelenklippe (Bankartläsion) im Schultergelenk. Dies führt zu einer Instabilität der Schulter, bis hin zu immer wiederkehrenden Luxationen (Verrenkungen) bei Bagatellbewegungen.

Gerade bei jüngeren, sportlichen Patienten, empfiehlt sich die operative Rekonstruktion des geschädigten Kapsel-Band-Apparates. Über drei kleine Portale kann arthroskopisch die Gelenklippe (Labrum) mit kleinen Knochenankern wieder an der knöchernen Gelenkpfanne (Glenoid) befestigt werden. Dabei wird gleichzeitig eine Kapselraffung durchgeführt, um stabile Gelenkverhältnisse zu erreichen.

Bei der Rotatorenmanschettenruptur kommt es zu einem Riss in der Sehnenplatte, die den Oberarmkopf umgibt. Die Rotatorenmanschette ist für die Stellungskontrolle sowie Zentrierung des Oberarmkopfes zuständig.

Eine Ruptur führt sowohl zu schmerzhaften Bewegungseinschränkungen im Schultergelenk als auch zum Funktionsverlust bei bestimmten Bewegungen.

Diagnostisch kann die geschädigte Sehne gut bei der Ultraschall- und MRT-Untersuchung beurteilt werden. In vielen Fällen kann die geschädigte Sehne operativ rekonstruiert und die Funktion der Schulter uneingeschränkt wiederhergestellt werden. Dies gelingt entweder über eine minimalinvasive, arthroskopische Operation, oder über einen kleinen Hautschnitt (mini-open), bei dem die Sehne unter Sicht wieder rekonstruiert wird. Häufig werden hierzu sogenannte Knochenanker eingesetzt, mit denen die Sehne an ihrer ursprünglichen Stelle am Knochen fixiert wird.

Sowohl durch Unfälle als auch idiopathisch (ohne fassbare Ursache), kann es zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung mit Schultersteife kommen.

Bei der traumatischen Schultersteife kann man zunächst durch Bewegungsübungen und Injektionen versuchen, die Schulter wieder funktionell herzustellen. Manchmal muss man aber auch die Verklebungen, die zur Schultersteife führen, operativ lösen, um volle und schmerzfreie Funktion im Schultergelenk wiederherzustellen.

Hiervon ist die idiopathische Frozen shoulder zu unterscheiden, bei der es zu einer massiven entzündlichen Reaktion der Gelenkkapsel kommt. Die Krankheit verläuft charakteristischerweise in drei Stadien. Der Krankheitsverlauf kann über ein bis vier Jahre verlaufen und ist häufig ein selbstlimitierender Prozess mit guter Prognose.

Im ersten Stadium (Initialphase) besteht ein zunehmender Bewegungsschmerz mit langsamer Abnahme der Beweglichkeit.

Im zweiten Stadium (Einsteifungsphase) kommt es zu einer zunehmenden Einsteifung des Schultergelenkes und einem Nachlassen der Schmerzen.

Im dritten Stadium (Lösungsphase) taut die Schulter langsam wieder auf und wird beweglicher.

Durch medikamentöse Therapie kann der entzündliche Prozess durchbrochen werden. Somit kann eine Heilung der entzündlich verdickten Gelenkkapsel erreicht werden. Falls die Einsteifung den Patienten sehr behindert und belastet, kann durch einen kleinen operativen, arthroskopischen Eingriff die extrem verdickte Gelenkkapsel durchtrennt werden (Kapselrelease). Somit wird schlagartig das Bewegungsausmaß des Schultergelenkes verbessert.